BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS
BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS:
DEFINITION, ZAHLEN, FAKTEN
Bauchspeicheldrüsenkrebs – auch „Pankreaskarzinom“ genannt – ist eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. Obwohl Bauchspeicheldrüsenkrebs im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen relativ selten vorkommt, ist eine Erkrankung für sechs Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. In Österreich erkranken jährlich zwischen 1300 und 1500 Menschen daran, wobei das mittlere Erkrankungsalter zwischen 70 und 75 Jahren liegt. Da ein Pankreaskarzinom in frühen Stadien zumeist keine Beschwerden verursacht, wird es oft spät erkannt, was die Heilungschancen einschränkt. Eine schnelle und gezielte Behandlung ist bei der Diagnose entscheidend.
URSACHEN UND RISIKOFAKTOREN
VON BAUCHSPEICHELDRÜSEN-
KREBS
Auch wenn die Ursachen für eine Erkrankung bisher noch nicht eindeutig geklärt werden konnten, sind einige Risikofaktoren bekannt, die die Entstehung eines Pankreaskarzinoms begünstigen:
Nikotin- und Alkoholkonsum
Rauchen erhöht das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, erheblich: Raucher haben ein 3,5-fach höheres Risiko als Nichtraucher, und auch Passivraucher sind gefährdet. Übermäßiger Alkoholkonsum steigert das Risiko um das 2,5-fache. Wenn beide Faktoren kombiniert auftreten, kann sich das Erkrankungsrisiko weiter erhöhen.
Ernährung
Übergewicht und Adipositas sind ebenfalls bedeutende Risikofaktoren. Hier ist es wichtig, die Insulinwerte im Blick zu behalten: ein erhöhter Insulinspiegel ist mit einem höheren Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs verbunden.
Diabetes mellitus
Zuckerkranke haben ein 3-fach höheres Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken, als Nicht-Diabetiker. Besonders eine rasche Verschlechterung der Beschwerden oder starker Gewichtsverlust können auf eine Tumorerkrankung hinweisen.
Genetische Faktoren
Ein weiterer Risikofaktor ist die familiäre Vorbelastung. Wenn zwei oder mehr nahe Verwandte an einem Pankreaskarzinom erkrankt sind, besteht eine größere Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken. Aktuell sind 5 bis 10 % aller Tumorerkrankungen der Bauchspeicheldrüse erblich bedingt. In Fällen mit erhöhtem genetischen Risiko sind regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen mittels kontrastmittelverstärkter Magnetresonanztomografie und Endosonografie wichtig.
Wenn mehrere dieser Faktoren auftreten, kann das Risiko einer Erkrankung steigen. Durch eine Reduktion des Alkohol- und Nikotinkonsums sowie eine ausgewogene Ernährung kann das Risiko reduziert werden.
WELCHE SYMPTOME TRETEN BEI EINEM PANKREASKARZINOM AUF?
Ein Pankreaskarzinom verursacht im frühen Stadium nur selten Beschwerden. Symptome treten in der Regel erst auf, wenn der Tumor aufgrund seiner Größe den Abfluss von Verdauungsenzymen behindert oder bereits andere Organe befallen hat. Nehmen Sie die Alarmsignale Ihres Köpers ernst und lassen Sie sich untersuchen, wenn Sie folgende Symptome bemerken:
- Schmerzen im Oberbauch, die in den Rücken ausstrahlen
- Appetitlosigkeit
- Gewichtsverlust
- Übelkeit und Erbrechen
- Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und Augen, bedingt durch Gallenstau)
- Veränderungen im Stuhlgang
Generell fallen die Symptome aber sehr unspezifisch aus und werden von PatientInnen zumeist nicht direkt mit der Bauchspeicheldrüse in Verbindung gebracht. Sollten die beschriebenen Symptome häufig und über längere Zeiträume auftreten, ist eine rasche Abklärung unerlässlich.
WIE ERFOLGT DIE DIAGNOSE VON BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS?
Da die meisten Symptome nicht eindeutig sind, ist eine eingehende Untersuchung für eine Diagnose erforderlich. Wenn Sie eines oder mehrere der obigen Alarmsignale bei sich entdeckt haben, geht es zuallererst darum, festzustellen, ob Sie tatsächlich an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind und ob der Tumor gut- oder bösartig ist. In weiterer Folge wird der Tumor lokalisiert und untersucht, wie weit er fortgeschritten ist und ob sich Metastasen gebildet haben. Unter Berücksichtigung Ihres Allgemeinzustandes wird anschließend die passende Behandlung ausgewählt.
Als langjähriger Experte für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse ist es mir ein Anliegen, jeglichen Auffälligkeiten und Beschwerden nachzugehen und diese mit unterschiedlichen Untersuchungsmethoden eindeutig abzuklären. Leider gibt es keine standardisierte Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, dennoch können einzelne Diagnoseverfahren Hinweise bieten.
Bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs zählen Bluttests und die kontrastmittelverstärkte Computertomographie (CT), manchmal ergänzt durch eine Magnetresonanztomographie (MRT) zu den Untersuchungsmethoden der ersten Wahl.
Mittels Entnahme einer Blutprobe und anschließender Laboruntersuchung können Blutwerte wie Amylase oder Lipase kontrolliert werden. Als „Tumormarker“ bezeichnete Werte stehen oft mit der Entstehung und dem Wachstum eines Tumors in Verbindung. Bei einem Pankreaskarzinom ist besonders das Protein CA 19-9 von Bedeutung, das vom betroffenen Gewebe selbst oder als Reaktion auf das Tumorgewebe produziert wird. Da ein erhöhter CA 19-9-Wert jedoch auch andere Ursachen haben kann, wird zusätzlich auf bildgebende Verfahren zurückgegriffen. Ein Tumormarker Wert im Normalbereich gibt keine Sicherheit, dass kein Tumor vorhanden ist.
Die Computertomografie liefert hochauflösende Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven. Durch eine Kontrastmittelgabe kann krankhaft verändertes Gewebe von der Umgebung abgegrenzte werden, Sitz und Größe des Tumors bestimmt sowie die Ausbreitung auf benachbarte Organe und die Bildung von Metastasen überprüft werden.
In bestimmten Fällen wird zusätzlich oder alternativ zur Computertomografie eine Magnetresonanztomografie durchgeführt. Eine MRT liefert einen hohen Weichteilkontrast und eine detailgenaue Abbildung des Pankreas.
WELCHE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN GIBT ES?
Sobald alle Untersuchungsergebnisse vorliegen, schlage ich Ihnen die Behandlung vor, mit der für Sie individuell der beste Erfolg erzielt werden kann. Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit der Behandlung von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und bin spezialisiert auf Operationen an diesem Organ. Für Diagnostik und Therapie arbeite ich mit zahlreichen medizinischen ExpertInnen aus verschiedenen Fachgebieten zusammen. Dadurch steht Ihnen ein breites Spektrum an Diagnostik und Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Die moderne Pankreaschirurgie ist, auch wenn in ausgewählten Fällen minimal-invasiv (Schlüssellochchirurgie) operiert werden kann, immer präzise und radikal (vollständige Entfernung des Tumors). Um festzustellen, ob die vollständige Entfernung eines potenziell bösartigen Tumors möglich ist, sind vor der Operation genaue Informationen über die Diagnose, Ausdehnung des Tumors, Metastasen und die Operabilität entscheidend.
Bei einer Operation werden Teile der Bauchspeicheldrüse und in manchen Fällen auch das gesamte Organ entfernt. Kommt es zu einer Entfernung von Körper und Schwanz der Bauchspeicheldrüse, sind keine rekonstruktiven Maßnahmen notwendig. Wird jedoch der Kopf entfernt, müssen die Abflussgänge in den Dünndarm wiederhergestellt werden. Wird das ganze Organ entfernt, muss dessen Funktion durch die Einnahme von Enzymkapseln und die Gabe von Insulin vollkommen ersetzt werden.
Die Heilungschancen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs sind von der Größe und der Ausbreitung des Tumors abhängig. Auch wenn eine vollständige Heilung nicht immer möglich ist, kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt und die Lebensqualität der PatientInnen verbessert werden.
FUNKTION UND BEFUND-ABKLÄRUNG DER BAUCHSPEICHELDRÜSE (PANKREAS)
WIE SIEHT DIE NACHSORGE AUS?
Nach einer erfolgreichen Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine engmaschige Nachsorge notwendig, damit ein Wiederauftreten der Erkrankung rechtzeitig erkannt und mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen behandeln werden können.
Mit regelmäßigen Untersuchungen behalten wir Ihre Gesundheit im Auge und geben Ihnen Sicherheit. Bei den Befundbesprechung können wir über Ihr Allgemeinbefinden sprechen und Lösungen für Beschwerden finden.
Die Intervalle der Nachsorgeuntersuchungen werden in den ersten beiden Jahren engmaschig geplant. Die Kontrollen finden alle drei Monate statt. Im weiteren Verlauf verlängern sich die Intervalle auf sechs Monate und schließlich findet die Untersuchung einmal jährlich statt. Nach fünf Jahren kann man die regelmäßige Verlaufskontrolle auf eine symptomorientierte Kontrolle umstellen.
Bei der Nachsorge werden in der Regel folgende Befunde erhoben:
- Körperliche Untersuchung, einschließlich Körpergewicht und Größe
- Gespräch über das derzeitige Befinden und aktuelle Beschwerden
- Blutlabor: Werte für Niere/Leber/Bauchspeicheldrüse/Langzeitblutzucker
- Tumormarker im Blut: CA 19-9 (und CEA)
- Kontrastmittelverstärkte Computertomographie (CT) von Lunge und Bauchraum
Manchmal sind weitere Untersuchungen erforderlich. Gerne organisiere ich für Sie die Nachsorge und werte die erhobenen Befunde aus.
Zur Nachsorge nach einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung oder -operation gehört auch eine Ernährungsanpassung. Zwar ist nach der Operation keine Diät mit Kalorienreduktion notwendig, es sollte jedoch auf eine ausgewogene und für Sie verträgliche Ernährung geachtet werden. Blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und bestimmte Brotsorten werden häufig weniger gut vertragen und sollten weggelassen werden. Es ist wichtig, dass Ihre Ernährung Ihrem Kalorienbedarf entspricht und Ihnen schmeckt. Zudem ist die zusätzliche Einnahme von Bauchspeicheldrüsenenzym in Kapselform zu beachten.
IHR SPEZIALIST FÜR BAUCHSPEICHELDRÜSENKREBS IN WIEN
Als erfahrener Facharzt für Allgemeinchirurgie mit Spezialisierung auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse – insbesondere Bauchspeicheldrüsenzysten, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Bauchspeicheldrüsenentzündung – biete ich Ihnen umfassende Diagnostik, individuell abgestimmte Behandlungspläne und persönliche Betreuung – von der ersten Abklärung bis zur Nachsorge.